Mutterkorn - Claviceps purpurea

Autor: (Fr.) Tul.
Trivialnamen Deutsch:
Brandkorn
Giftkorn
Purpurbrauner Mutterkornpilz
Roggenmuhme
Roggenmutter
Synonyme:
Claviceps entomorrhiza (Schumach. ex Fr.) Wettst.
Claviceps microcephala (Wallr.) Tul.
Claviceps microcephala var. acus Desm.
Claviceps purpurea (Fr.) Tul. 1883
Claviceps purpurea f. secalis J.Krebs
Claviceps purpurea forma secalis Krebs{?}
Claviceps purpurea var. agropyri Tanda
Claviceps purpurea var. purpurea (Fr.) Tul. 1883
Claviceps purpurea var. spartinae R.A. Duncan & J.F. White 2002
Cordiceps purpurea (Fr.) Fr.
Cordyceps entomorrhiza Schumach.
Cordyceps entomorrhiza Schumach. ex Fr.
Cordyceps microcephala (Wallr.) Berk. & Broome
Cordyceps purpurea (Fr.) Berk.
Cordyceps purpurea (Fr.) Fr.
Cordyceps purpurea var. acus Desm.
Cordylia entomorrhiza Schumach.
Cordylia entomorrhiza Schumach. ex Fr.
Kentrosporium microcephalum Wallr.
Pseudocenangium purpureum (Fr.) A. Knapp
Sclerotium clavus DC. 1815
Spermoedia clavus (DC.) Fr.
Sphacelia segetum Lév. 1827
Sphaeria microcephala (Wallr.) Currey
Sphaeria purpurea Fr. 1823
Fruchtkörper: Stromata gewöhnlich in grösserer Zahl aus einem Sclerotium vorbrechend. Stiel zylindrisch, 2—25 cm lang, etwa 1—1,5 mm breit, rötlichbraun. Köpfchen 1—2 mm breit, braunviolett oder rotbraun. Fruchtkörper dichtstehend, mit kegelförmiger Mündung.
Oberfläche, Hülle:
Inneres, Innenmasse:
Basis, Ständer:
Vorkommen: Auf verschiedenen Gräsern, besonders Roggen. Gleichzeitig mit den Konidien wird eine süsse Flüssigkeit (Honigtau) abgeschieden, der die Fliegen und andere Insekten anlockt und ein Ankleben der Konidien an die Organe derselben bewirkt. Dadurch werden die Konidien von den Insekten auf andere blühende Gräser übertragen und so die Verbreitung des Pilzes während der Grasblüte bewirkt, denn nur die jungen Blüten sind empfänglich. Je länger deshalb die Roggenblüte durch Witterungsverhältnisse bedingt sich hinzieht, desto längere Zeit ist auch für die Infektion vorhanden und desto weiter kann sich der Pilz verbreiten. Deshalb sind in manchen Jahren, je nach der Witterung in der Blütezeit die als Mutterkorn bekannten Sclerotien besonders häufig, in andern fehlen sie fast ganz. Die Sclerotien entstehen unter der eigentlichen Sphaceliavegetation als hornartig harte, schwarzviolette, 1 —3 cm lange, meist 2—4 mm breite, innen weisse, meist gebogene, entfernt an ein grosses Getreidekorn erinnernde, runzelige Körper, die eine Ruheperiode durchmachen und im Frühjahr die kleinen Butpilzen gleichenden Stromata bilden. Sie enthalten giftige, früher in der Medizin benutzte Stoffe, die in grösseren Mengen die Kribbelkrankheit hervorrufen.
Hinweise, Infos und Verwechslungsmöglichkeiten:
Mutterkorn wurde in frühen Zeiten als Arzneimittel genutzt. Es diente als Blutstiller und zur Geburtsförderung. Mit schlecht gereinigtem Getreide zu Mehl vermahlen, bewirkte es die sog. Kribelkrankheit (Ergotismus, Antonsfeuer) die früher epidemisch auftrat.
Sporen: Schläuche zylindrisch, achtsporig. Sporen fadenförmig, 50—76 µm lang, 1 µm breit, an beiden Enden spitz, nach der Reife in viele zylindrische Stücke geteilt, farblos. Konidienfrüchte in den Fruchtknoten der befallenen Pflanze gebildet, zylindrisch, reich von labyrinthförmigen Gängen durchzogen, gelblichweiss. Konidien auf kurzen Ästchen in den Gängen gebildet, einzeln oder in Köpfchen zusammenstehend, ellipsoidisch, 4—6 µm lang, 2—3 µm breit, farblos.
Eingetragen durch: admin
Zuletzt geändert: Fre , 01.Jan 1971
Speisewert:
giftig
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